Schon in den sechziger Jahren wurde in skandinavischen Untersuchungen der Zusammenhang zwischen übermäßigem Genuss des Schmerzmittels Phenacetin und Blasenkrebs entdeckt.1-3.


Man muss aber in diesen Fällen von echtem Arzneimittelmissbrauch
reden, denn in den beobachteten Fällen sind in
der Regel mehrere Kilo des Arzneimittels3
eingenommen worden.


Grundlage der krebserzeugenden Wirkung ist die Tatsache, dass Phenacetin mit Stickstoff-hydroxilierten Metaboliten, dem Naphtylamin, sehr verwandt ist.

Naphtylamin gehört wiederum zur Gruppe der Nitrosamine, die als bekannte Cancerogene für das Urothelcarcinom beschrieben wurden.

Die Latenz bis zur Entstehung einer Urothelcarcinom-Erkrankung beträgt dabei mehr als 15 Jahre.




Literaturquellen:

1. Phenacetin and bladder cancer. Br Med J 4, 701-2 (1969).
2. Bengtsson, V. Phenacetin. Lancet 1, 264-5 (1969).
3. Bengtsson, U., Johansson, S. & Angervall, L. Malignancies of the
urinary tract and their relation to analgesic abuse. Kidney Int 13,
107- 13 (1978).