Sigma-Rektum-Pouch
nach Cystektomie

Bei dieser Technik werden die beiden Harnleiter in den unteren Abschnitt des Sigmas (Dickdarm) eingepflanzt.

Der Urin entleert sich somit in den Darm, wo er sich dem Stuhl beimengt und mit der regulären Stuhlentleerung entsorgt wird.

Operationstechnisch ist dieses Verfahren relativ einfach und bietet intraoperativ, also während der Operation, wenig Komplikationen. Doch auch diese Technik hat deutliche Einschränkungen, die man vorab eindringlich besprechen muss:

a) es entsteht ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung eines Dickdarmkrebses (erhöhtes Risiko ab fünf Jahre postoperativ) . Daher sollte ab dem fünften Jahr nach der Operation einmal jährlich eine Coloskopie durchgeführt werden.

b) die Patienten müssen über einen kräftigen Schließmuskel am After verfügen, weil nach der Operation durch die Zuführung des Urins in den Darm ein stark verflüssigter Stuhl entsteht

c) es besteht ein erhöhtes Risiko für aufsteigende Infektionen im oberen Harntrakt und daraus resultierenden Nierenbeckenentzündungen. Bei chronischem Verlauf kann dies zum Funktionsverlust der Nieren führen